30.03.2010

Gib mir mehr Stoff - Firmin - Ein Rattenleben



Firmin wächst im Keller einer Bostoner Buchhandlung auf und liest sich Buch für Buch durch die Weltliteratur. Er entdeckt, wie spannend das Leben der Menschen ist und macht sich auf, ihre Freundschaft zu suchen.

Dieses Buch landete nur in meinen Händen, weil mich das Rattenmännchen auf der ersten Seite ansprach. Nachdem es aber auf dem Klappentext hieß: "Firmin ist ein Buch, das für Leser geschrieben wurde, für Leute, die leidenschaftlich gern lesen und denen Bücher genauso real erscheinen wie die Wirklichkeit. Vielleicht realer.", nahm ich es mit nach Hause.

Ich muss gestehen, beim ersten Drittel des Buches fiel mir es mir ein wenig schwer am Ball zu bleiben. Der Autor schien beweisen zu wollen, welche Weltliteratur er bereits kennt und zählt diese aus Sicht von Firmin umfangreich auf. Hinzu kommt, dass ich bei Büchern, die im Monolog-Stil geschrieben sind, doch einige Probleme habe, am Ball zu bleiben. Das Ganze änderte sich aber im Laufe des Buches.

Firmin gehört als 13. Kind nicht zu den Stärksten, aber er setzt sich immer wieder durch. Schon zu Beginn seines jungen Lebens erhält er sich am Leben, indem er Bücher verspeist, da seine Geschister ihm keine Chance geben, an die Muttermilch zu kommen.
Nachdem er bemerkt, dass man Bücher auch anders verschlingen kann, saugt er neues Wissen in sich auf und begibt sich immer wieder in die Traumwelten, die sich ihm in den Büchern auftun. Er leidet darunter, nicht mit den Menschen sprechen zu können. Dennoch will er an so einer Kleinigkeit wie fehlenden Stimmbändern nicht scheitern und versucht sich auf einem anderen Weg der Kommunikation. Dies geht gründlich schief, eröffnet ihm aber eine vollkommen neue Lebensperspektive.

Firmin ist garantiert nicht immer einfach zu lesen, aber ich bin froh, dass ich durchgehalten habe.

Lesempfehlung: Ohne Einschränkung für jeden! Man muss auch mal das Außergewöhnliche wagen.

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