20.12.2010

Wetterkapriolen









Tönte ich gestern noch rum, dass es bei uns nicht mehr schneit, legte Frau Holle heute Nacht noch mal ordentlich nach. Genug, um mir das Auto freischaufeln am nächsten Tag zu verleiden ("Baaaaaa, kein Bock") und mich auf die Kutsche den Schlitten den Bus (oh ja, die fuhren tatsächlich) ausweichen zu lassen.

Der Bus kam so pünktlich, dass ich nicht mal meine Zigarette in Ruhe aufrauchen konnte. Was wiederum nahe legt, dass dieser Bus so viel Verspätung hatte, dass er eigentlich der Bus von vor einer viertel Stunde war.

Im Schneesturm irrte ich dann von der Bushaltestelle Richtung Arbeitgeber und rettete mich dort auf den überdachten Hof. Ja klar, ich hätte auch ins warme Büro gehen können, aber irgendwann muss ich einfach mal in Ruhe ein rauchen können.

Auf dem Hof schallte es dann plötzlich von Fremdmitarbeiter X: "Personen XY bitte wieder in die Autos zurück! Heute wird nicht gearbeitet!"
Kollege Y, der sich gerade durch den Schneesturm über den Hof quälte, riss den Kopf hoch, winkte fröhlich zu mir und dreht wieder um (sonst hört der nicht mal, wenn eine Bombe neben ihm hochgeht, aber das, das hat er gehört...).

Kurze gebrüllte Info von mir an Y, dass dies vielleicht nur für Personen XY gelte, setzten mich bei ihm (mal wieder) auf die Liste der meistgehassten Personen. Fröhlich vor sich hinschmollend brabbelte er dann neben mir diverse Flüche.

Eine weitere Person von XY, der für die Schneebeseitigung und das Abstreuen der Wege zuständig ist, ließ alles stehen und liegen und seufzte glücklich, wie schön dass doch ist, nicht arbeiten zu müssen.

Ich enttäuschte ihn nur ungern, aber ICH war da, also will ICH auch eine geräumte Treppe, um sicher in mein Büro zu kommen. Genauso wie meine Kollegen, die so nach und nach eintrudeln werden. Freigeräumter Parkplatz wäre übrigens auch schick.

Oh, noch einer, von dem ich in diesem Jahr keine Weihnachtsgrußkarte erhalten werde....

Kollege X konnte ich leider nicht mehr befragen, wie er denn dazu kommt, für unsere Firma einen arbeitsfreien Tag zu verkünden. Aber ich bin sicher, es wäre etwas wie "Weil ich nun mal so laut brüllen kann, dass es jeder hört?!" gewesen.

In diesem Sinne: Wie gut, dass ich ihn nicht gefragt habe. So kurz vor dem Fest der Liebe mag ich es mir nicht mit jedem verscherzen...

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