11.05.2009
Sehnsüchtig erwartet
Wer hätte das gedacht, dass ich eines Tages mal den Fuzzis von den Stadtwerken entgegenhibbel. Das jährliche Heizungsablesen stand an und wie soll es anders sein: der Termin lag mitten in meiner Arbeitszeit. Da ich mit dem Auto, bei geschickter Ampelschaltung, keine fünf Minuten von meiner Arbeitsstätte bis zu mir brauche, habe ich mich heute einfach mal kurzfristig abgesetzt.
Mit hängender Zunge kam ich dann eine viertel Stunde zu früh bei mir an, aber man hat ja schon von Heizungsablesern gehört, die überpünktlich sind. Die Wartezeit kann man gepflegt bei einem Zigarettchen auf dem Balkon verbringen. Kaum aufgeraucht und den Stummel ausgedrückt erblicken meine Argusaugen beim gegenüberliegenden Haus sie: die Heizungsableserin. Tschacka, das nenne ich mal 'nen Lauf. So schaffe ich das wieder super schnell zur Arbeit und muss nicht groß Zeit einarbeiten. Ich habe das Gefühl, ein totales Glückskind zu sein.
Durch ihren Anblick bin ich so gut drauf, dass ich... äh... was macht die denn jetzt da? Wieso klingelt die bei dem Eingang? Hallo? Erst einmal bin ich dran!
Zack, weg ist sie. OK, ich bleibe ruhig. Vielleicht hat sie in diesem Eingang vorhin niemanden erwischt und sie versucht es erneut. Das dauert keine 5 Minuten. Nach zehn Minuten stecke ich mir die nächste Zigarette an. Na super, das wuppt ja. Aber nur keine Panik, noch liegt sie in der Zeit. Nach weiteren fünf Minuten sitze ich weniger entspannt auf dem Balkon und spiele mit dem Gedanken, mir gleich die nächste Zigarette anzustecken.
Doch irgendwelche höheren Mächte haben ein Einsehen mit mir und meiner Lunge und SIE betritt wieder die Bühne. Fast weine ich ein bißchen vor Freude und wollte ihr schon freudestrahlend winken. Das wäre auch gegangen, wenn sie denn in die richtige Richtung gegangen wäre. Hallo? Wo wollen wir denn hin? In dieser Richtung gibt es ja nicht mal ein Haus!!! Die Gute ist mittlerweile schon eine viertel Stunde drüber und meine Arbeitszeit tickt und tickt und tickt. Und sie bleibt verschwunden.
Während ich noch überlege, welche Schimpfwörter dieser Situation angemessen wären und ob ich mir zur Entspannung eine weitere Zigarette anstecken soll, biegt sie wieder um die Ecke. Und stockt. Und dreht sich um. Und geht weiter. Stockt wieder, geht zur Seite Richtung Parkplatz (an dieser Stelle hätte ich gerne etwas nach ihr geworfen, aber ich habe einen lausigen Wurfarm). Geht wieder zurück auf den Gehweg. Stockt wieder. Stellt ihre Kiste hin und steckt sich erst einmal eine Zigarette an. Oh wie ich diese schei* Raucher hasse! Tiefer Zug auf Lunge, Kiste geschnappt und weiter geschlendert.
Immerhin war sie so nett und hat in meiner Wohnung zuerst abgelesen, dass ich nur eine knappe Stunde für diesen Driss verballert habe.
In diesem Sinne: Rauchen schadet der Gesundheit. Als Nichtraucher hätte ich in meiner Wohnung gesessen, nicht mitbekommen, was die da draußen macht und mein Blutdruck wäre nicht hoch gegangen!
Schubladen:
Restbestände

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