Nach viel zu langer Zeit habe ich mich vor Kurzem dazu entschlossen, den Telekomikern den Rücken zu kehren und mir einen neuen DSL und Telefonie-Dealer zu suchen. Dank der vielen Fachmänner und -frauen in meiner Umgebung war auch schnell ein neuer Anbieeter gefunden (frag einfach zehn Leute welchen Anbieter sie für den Besten halten und Du bekommst zehn verschiedene Antworten!).
Am Donnerstag sollte es so weit sein und die Umstellung erfolgen. Und das Schöne ist, es wird damit geworben, wie schnell und einfach der Anschluss der Hardware und der Einstieg ins Internet sei. Nach einem heftigen 10-Stunden-Arbeitstag komme ich auf allen Vieren nach Hause gekrochen und will "nur noch mal schnell bei einem Geburtstagskind anrufen und danach gepflegt auf dem Sofa zusammenbrechen".
War ein toller Plan. Theoretisch.
Das Telefon war tot ("Hä? Wie jetzt? Das ging jetzt aber schnell. Wenn die Telekomiker gesagt haben morgen, dann hieß sowas nächste Woche. Wer ahnt denn, dass der Neue so schnell ist?") und ich kurz davor. Anstatt mich auf mein Sofa zu lümmeln musste ich selbiges erst einmal lustig durch die Gegend schieben, um an die notwendigen Anschlüsse heranzukommen. Und natürlich meinen schweren Schreibtisch. Und dann beides wieder zurück an seinen Platz, nur um festzustellen, dass ich irgendeinen Stecker scheinbar falsch eingestöpselt habe. Also ging das lustige Möbelrücken wieder von vorne los.
Irgendwann leuchteten alle Lampen, die leuchten müssen und dank der Ankündigung "Los geht's in nur drei Schritten" wähnte ich mich schon im neuen Internethimmel. Nach einer halben Stunde erfolglosem Versuch, auch nur den ersten der drei Schritte starten zu können gab ich auf und rief meinen Bruder an. Keine 30 Sekunden später sah ich dank ihm das auf dem Bildschirm, was ich zur Bewältigung des ersten Schrittes benötigte.
Und beendete das Gespräch.
Ein Fehler.
Also Schritt eins ging noch. Und wurde zu Schritt zwei geleitet, bei dem ich meinen Internetzugang einrichten kann / muss /soll / darf. Schon leicht irre vor mich hinkichernd drückte ich den entsprechenden Button und erhielt die Antwort "Um den Internetzugang einzurichten, müssen Sie sich ins Internet einwählen!" Ja, ne, klar...
Eine weitere dreiviertel Stunde versuchte ich auf allen mir bekannten Wegen die Lösung des Rätsels zu finden. Um dann auf einer Fehlersuch-find-und-beheb-Seite meines Rechners zu landen, der ich mitteilte: "Mein Moden funktioniert nicht und ich kann mich nicht ins Internet einwählen!". Diese wahnsinns Fehler-such-find-und-beheb-Seite machte mir den naheliegensten Vorschlag: "Bitte wählen Sie sich ins Intenet ein, damit mit der Fehlersuche und -behebung bei ihrem Modem begonnen werden kann!". Echt, es gibt nichts Schlimmeres als ein Programmierer mit Humor und zu wenig Privatleben...
Das war dann der Punkt, an dem ich das einzig logische tat: ich rief meinen Bruder an! Ja gut, das war jetzt ein bißchen blöd, der fütterte gerade seinen Junior. Aber er ruft in 10 Minuten zurück. Nach weiteren anderthalb Stunden rief ich erneut an und wollte mich erkundigen, womit sie denn das arme Kind um Himmels Willen füttern.
Weitere 37 Minuten später sorgte ich dafür, dass mein Bruder einen kleinen Hörsturz bekam, denn das erlösende und von mir in den Telefonhörer gebrüllte "HA!" war wohl doch geringfügig zu laut.
Internet funzt, dank zwei gesetzter Häkchen. Also war ich nicht zu blöd und mein neuer Internetdealer auch nicht. Aber nach all dem Chaos ist mir für zwei Tage die Lust an dem Driss irgendwie vergangen.
In diesem Sinne: Internet ist eigentlilch vollkommen überbewertet!
(Ich behalte mir vor, meine Meinung hierzu jeder Zeit zu ändern!)
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