Seit einer Woche renne („powerspaziering“ trifft es eher) ich täglich durch den Wald. Und weil ich ja durchaus noch als lernfähig gelte, habe ich mich in den letzten 3 Tagen auch nicht mehr in selbigem verlaufen.
Heute nun wollte ich wieder eine größere Runde drehen. Ein Plan im Wald sagt mir: „Gehst Du geradeaus, kannst Du die zweite links nach Hause nehmen!“.
Ich ließ den ersten Weg nach links eben da liegen und steuerte die zweite Abbiegung nach links an. Doch wer auch immer den Plan gemacht hat, er hatte Humor. Oder er litt unter einer rechts-links-Schwäche. Ich tendiere zu Letzterem.
Vor mir ein riesiges Rapsfeld, links ein Kornfeld und nach rechts ging ein Weg ab, der mich weit, weit weg von meinem eigentlichen Ziel gebracht hätte. Den Weg zurückgehen kann ja jeder, also stiefelte ich an dem (wundervollen) Rapsfeld entlang. In der Ferne konnte ich einen kleinen Trampelpfad ausmachen. Da er in die gewünschte Richtung ging, wagte ich mich auf ihn drauf.
Hohes, Gras (uäääähhh…. Zecken), Brennesseln (auauauauauauau), tiefe und unwegsame Furchen (umknicken hat noch niemandem geschadet…), doch ich ließ mich nicht abhalten. Dann allerdings kam der Morast.
Während ich nun langsam vor mich einsinkend in dem Modder stand, tauchte vor meinem inneren Auge eine Schlagzeile aus dem Jahre 2487 auf:
„Raps-Ernte-Roboter entdecken gut erhaltene, übergewichtige, rothaarige Moorleiche. Besonderes Merkmal ist der ebenfalls sehr gut erhaltene überraschte Gesichtsausdruck der Moorfrau.“
Als ich mit beiden Füßen bis zu den Knöcheln versunken war, entschied ich mich dagegen, in ferner Zukunft in einer Wanderausstellung über Moorleichen als Hauptattraktion zu gelten und unter Einsatz all meiner Kraft (von der während eines gepflegten Lachanfalls nicht mehr so viel vorhanden ist), rettete ich mich auf trockene Wege.
In diesem Sinne: Suche Schuh-Entmodderer, biete Plan mit lustigen Wegbeschreibungen.
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