29.08.2011

Hamburg










Hamburg war super.  Das Wetter weniger.

·         Ich sollte mich als lebendes Tom-Tom anbieten.Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir das Hotel nach der Zugfahrt nach etwa 500 Metern erreicht. Da sich die Mehrheit aber auf den ortsansässigen Rikscha-Fahrer verließ, gab es einen Umweg von geschätzten 1000 Metern zu bewältigen (besonders blöd für die, die ihren Fön, Staubsauger, Fernseher, Kühlschrank oder das heimische Bett in den Koffern drin hatte)

·        Der Hamburger Dungeon war anders als erwartet. Lustig war es dennoch. Im Raum der Inquisiton wurde ich von der Inquisitorin trotz meiner roten Haare nicht als Hexe erkannt. Manchmal läuft's halt.
Mein Chef hatte weniger Glück. Ihm wurde vorgeworfen, im Mondenschein ... "spärlich bekleidet", mit Glöckchen an den freischwingenden Extremitäten um ein Kloster gehüpft zu sein und die Nonnen traumatisiert zu haben. Die Glöckchen konnten nicht als Beweisstück A vorgelegt werden. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Nonnen die Glöckchen unterschlagen haben, um damit nun jeden Tag zur Desensibilisierungsgruppe der Anonymen Glöckchen-Phobiker zu läuten. Bimmelimm.

·        Im Dungeon war es unerträglich schwül.

·        Beim Verlassen des Dungeons festgestellt, dass es auch draußen unerträglich schwül ist.

·        Bin im Aquarium unwirsch abgewiesen worden, als ich meine Mikrowelle und die Sackkarre abholen wollte. Es liefen verdächtig viele freilaufende Äffchen mit Mikrowellen-Gerichten durch die Gegend. Zufall?

·        Im Aquarium war es unerträglich schwül.

·         Zurück im Hotel endlich das Zimmer zugewiesen bekommen. Ein Zimmer mit Fenster in Richtung Innenhof. Konnte meinen Kollegen, die gegenüber eingepfercht wurden, zuwinken und Grimassen schneiden.  Ich fand Innenhöfe schon immer idyllisch. Herrlich!

·      Freue mich nach dem total verschwitzten Tag endlich auf eine Dusche. Wer auch immer die Halterung für die Dusche angebracht hat, war ein wahrer Scherzkeks. Und groß. Der Sinn einer in ca. 2,50 Höhe angebrachten Duschvorrichtung erschließt sich mir bis heute nicht. Immerhin bin ich groß und bekomme den Duschkopf zu fassen. Musste mich dazu allerdings auf Zehenspitzen stellen. Die Vorstellung, wie meine 1,68 m kleinen Kolleginnen am Hüpfen sind, versöhnt mich fast wieder.

·      Bei strahlendem Sonnenschein geht's mit der U- und/oder S-Bahn zum Dom. Party!

·      Beim Verlassen der U-Bahn (oder war es doch eine S-Bahn?) stellen wir fest, dass es spontan Nacht geworden ist. Könnte daran liegen, dass ein Mords Unwetter aufzieht.  Der Dom liegt in Reichweite, doch die Schisser (also ich) bestehen darauf, in irgendeiner Kneipe auf der Reeperbahn Schutz zu suchen.

·        Nach dem Unwetter (der Hamburger nennt sowas wohl "'n büschen Regen") geht es endlich auf dem Dom. Kaum angekommen, kracht es schon wieder. Schisseralarm!!!  War aber doch nur ein Feuerwerk. Und alle so: Aaaawwwwww!

·       Haben den Dom zur Hälfte geschafft, als das Unwetter beschloss, noch mal über die Reeperbahn zu ziehen. Ist aber auch wirklich gemütlich da. Sind in Rekordzeit vom Dom bis zur Kneipe "Thomas Read" gelaufen. Der Pub liegt selbstverständlich am anderen Ende der Reeperbahn

·       Müssen feststellen, dass unsere Truppe unterschiedlich schnell läuft. Um uns wieder zu sammeln, stellen wir uns in einer Hofeinfahrt unter und warten auf die Nachzügler. Grummel munter vor mich hin, dass ich doch wenigstens mal "Die Ritze" von außen sehen wollte, aber bei dem Driss-Wetter ja zu nichts komme. Ratet, in welcher Einfahrt wir standen! Manchmal läuft's!

·      Das "Thomas Read" war der Klopper.  Konnte lange schon nicht mehr so ungestraft laut mitsingen. Hat bei dem Geräuschpegel im Pub eh keiner gehört. Aber das Ohrfiepen verdanke ich der "Utz-Utz-Utz"-Club eine Etage tiefer. Muss man alles mal mitgemacht haben.

·        Noch fix die Herbertstraße angeschaut. Wir Mädels zumindest von außen.

·        Zu viert im strömenden Regen versucht, ein Taxi zu kriegen. Sobald die ver****ten ****frösche den Rolli meiner Kollegin sahen, haben sie Gas gegeben.  Bloß nicht aussteigen und nass werden! ************  !!! Und ******* mit  ****** wünsche ich euch auch an den Hals. Als dann auch das letzte Stück Stoff vom Regen durchnässt war, hielt endlich einer an. Hatte den Wagen kaum geparkt, da sprang er schon aus dem Auto und half beim Einladen. Es gibt auch noch wahre Helden.

·       Zurück im Hotel noch schnell eine letzte Zigarette durchziehen (Nichtraucherhotel... und alles so: Yeah!").  Ließ mich dann beim Rauchen direkt dabei erwischen, wie ich unter dem "Rauchen verboten" Schild stand. Ich bin halt ein Rocker.

·      Im Hotel wurden wir darauf hingewiesen, dass der Fahrstuhl nicht mehr geht. Nach einem Feueralarm stand der 6. Stock unter Wasser und in einigen Stockwerken wurde auf den Fluren fröhlich die Feuerlöscher entleert. Kein Fahrstuhl = Rollstuhl in den 2. Stock tragen. Morgens um kurz vor 3 Uhr. Und Abalone so: Mimimimimi...

·      04:00 Uhr. Innenhöfe sind Scheiße. Das "Schalalalalaaaaaaaaaaaaaaa" der Besofkis von gegenüber wird durch die Wände um das zehnfache verstärkt.

·       Habe festgestellt, dass es im selben Gebäude unseres Hotels ein Fachhandel für Sackkarren gibt. Wenn das mal kein Fall für Mulder und Skully ist...

·      Samstag, das Wetter ist sch... grottig. Da hilft auch das 27-Wetter-Taft nicht mehr. Habe beschlossen, dass es mir egal ist, wie ein frisch gefi**tes Eichhörnchen nicht mehr so frisch auszusehen. Nach so einem Betriebsausflug setzt man irgendwann niedrigere Maßstäbe.

·      Am Heimatbahnhof direkt das erstbeste Taxi geentert. Dank des lehrreichen Blogs von Sash fragte ich erst höflich nach, ob er schon lange ansteht , immerhin gibt es mit mir nun nur eine kurze Fahrt, also könnte ich ja auch einen Kollegen von ihm fragen Er lacht mich aus. Er hat eine Beförderungspflicht und so weit kommt es noch, dass die Fahrer "Wünsch Dir was" spielen (Trinkgeldmodus: + 50 Cent). Er beschwerte sich über diese dusseligen Sitzkontakte, die er seit kurzem im Auto habe. Ich beruhigte ihn, dass das kein Problem wäre, solange die Dinger nicht das aktuelle Gewicht des Fahrgastes mit dem Tarifzähler kombinieren. Das war der Startschuss für ihn, in weniger als fünf Minuten geschätzte sieben Storys von durchgeknallten Fahrgästen zu erzählen. Habe Tränen gelacht (Trinkgeldmodus: + 10 Cent/Geschichte). 

In diesem Sinne: Hamburg? Jederzeit wieder!

6 Kommentare:

  1. Schön, dass Du wieder da bist, Du Rocker !!!

    Klingt ja nach ner Monstersause :)

    Jetzt muss ich nur noch wissen, wofür ******* und ****** stehen ? ;)

    AntwortenLöschen
  2. Jo HH ist eine Reise wert, egal bei welchem Schittwetter! Empfehlungen: Natürlich der Fischmarkt, aufpassen, viele gehen dann mit vollen Tüten prall gefüllt mit Obst oder und Pflanzen nach Hause und merken.. upps ich wollte doch keine Gärtnerei aufmachen. Ebenfalls cool und zu empfehlen der Steindamm.. Multikulturell und sehr arabisch.
    Jo HH ist klasse.. Moin auch...

    Torelvantasie

    AntwortenLöschen
  3. Also:

    Dass Rikscha nicht heimisch sein kann, sagt doch wohl schon das Wort, oder? Mann, Mann, Mann!

    Solche Schweinereien wie freischwingende Extremitäten ... sind das nicht die Arme und die Beine? Und meinten die nicht die ... öhm ... Klüten? ... sind hier sonst nicht üblich. Ich meine, alles andere dürfte ja die Nonnen nicht schocken. Tz! Merkwürdige Firma.

    Ist nicht fair, dass wir uns fast in die roten Haare kriegen wegen der bei Hagenbeck deponierten Dinge und dann sacken die das dort selbst ein. Aber ich halt jetzt still, denn mein Ziel ist erreicht. ´ist weg der Kram und Du .. hm .. ja, ich bin mir sicher: Du wirst irgendwie klarkommen. Das Sackkarrendefizit wäre Deiner Schilderung nach ja leicht zu lösen gewesen.

    Ich glaube, ich möchte nicht wissen, in welchem Hotel Ihr ward. Aber ich würde schon gern wissen, warum Ihr nicht jemanden fragt, der Euch vielleicht hätte weiterhelfen können in dieser Sache. Tz! Eigentlich sogar Doppel-Tz!!!

    Die Ritze können Mann und Frau übrigens ruhig auch von Innen ansehen. Es ist im Großen und Ganzen ne normale Kneipe.

    In Sachen "Barrierefreiheit" kann Hamburg wirklich noch lernen!

    Das mit dem Feueralarm haben sie für Dich gemacht. Das gehörte zum Entertainement. Du solltest Deine Kollegen schützen. Aber was macht Ihr? Ihr treibt Euch auf dem Kiez herum....! Vergebene Liebesmüh.

    Die Besofkis von Gegenüber müssen doch Deine eigenen Kollegen gewesen sein, wenn ich die Beschreibung der Örtlichkeiten richtig verstanden habe :-) Schalalaaaalalalalalaaaa, hey!

    Freut mich, dass Du Spaß hattest!

    AntwortenLöschen
  4. @ Nono
    Eigentlich traue ich Dir gennug Phantasie zu, die Strenchen selber zu füllen. ob Du dann meine Wortwahl triffst, steht auf einem anderen Blatt, aber ein paar bitterböse Sachen werden Dir doch sicher einfallen ;o)

    @ Torelvantasie
    Welch Freude, mal wieder von Dir zu lesen. Bin bei dir ja zum stillen Mitleser mutiert. Traue mich gar nicht mehr rumzuspammen ;o)
    Fischmarkt hat also doch mehr zu bieten als *würg* Fisch? Dann sollte ich Hamburg wirklich noch einmal auf meinen Plan setzen. Sorgen wegen einer Gärtnerei mache ich mir als alte Pflanzenkillerin eher weniger ;o)

    @ Rostkopp
    Die Besofskies können nicht meine Kollegen gewesen sein. Die, die schon vor uns da waren, sind zu brav und wissen gar nicht, wie man Schlalalalaaaaa schreibt. Die mit mir zurück kamen, können nicht singen (nicht mal, wenn sie hackedicht wären) und die die nach uns zurück kamen, tauchten quasi erst zum Frühstück wieder im Hotel auf. Wir sind also alle unschuldig :o)

    Ich wäre ja in die Ritze gegangen, aber unsere Truppe bestand aus... Leuten, die schon Probleme mit dem Thomas Read hatten, also so rein Lagetechnisch. Ich wollte abwarten, bis die sich verzogen haben. Leider kam mir die Herbertstraße und das wetter dazwischen, folglich muss die Ritze bis zum nächsten Besuch warten (die Frühstück-Heimkehrer sind noch rein. Und gleich wieder rausgeworfen worden, weil nicht alle was trinken wollten *ömmel*).

    Das Hotel/Hostel war jetzt nicht so schlecht. Es war sauber und das Frühstück reichlich (Juchu). Und es lag verdammt zentral Nähe Hauptbahnhof. Und das ist doch das A & O bei so einer Sache, oder? *hüstel*
    Außerdem war ich nicht für die Planung zuständig, sonst hätte ich mich schon wild umgehört. Hätte ich allerdings mehr als eine Nacht in dem Ding verbringen müssen, hätte ich das nicht so locker gesehen. :o)

    AntwortenLöschen
  5. Erst auf dem Fischmarkt hört die Nacht auf.

    Fisch, Pflanzen .. alles bähbäh!

    Aber das herzhafte Frühstück in der Fischauktionshalle bei vielfältiger Livemusik und mit den menschlichen Überresten der Nacht (also in bester Gesellschaft) und einem guten Durchschnittspegel muss man eigentlich mal mitgemacht haben! Aber mich fragt ja keiner! KEINER!

    Ich gehe jetzt grummeln. Und Kuscheln iss auch nicht. So!

    AntwortenLöschen
  6. Ich dachte, Fischmarkt ist sonntags? Da war ich schon mittelschwer wieder zu Hause. Schmidts Mitternachts-Vorstellung ging auch nicht, obwohl ich gerade deswegen den Betriebsausflug nach Hamburg vorgeschlagen habe.

    Aber ich komme ja noch mal nach Hamburg :o)

    Wie jtzt, kein Kuscheln mehr? Drückt der bauch vom vielen Eis?

    AntwortenLöschen