18.04.2010

Gib mir mehr Stoff - Dämliche Dämonen



von Royce Buckingham
Buchrückentext:

Nathan Grimlock hat von seinem Pflegevater eine undankbare Aufgabe geerbt: Er muss ein Haus voller Dämonen hüten und verhindern, dass seine nervtötenden Schützlinge überall Chaos verbreiten - vor allem das TIER, das tief unten im Keller haust, darf auf keinen Fall entkommen.
Eines Tages jedoch geschieht die Katastrophe: Das TIER bricht aus. Und es hat großen Hunger auf Menschenfleisch. Doch als ob das nicht schon schlimm genug wäre, halten es ein paar Dämonen für Ehrensache, Nathan zu helfen, das Monster wieder einzufangen - ob ihr Hüter es nun will oder nicht...

Das Buch kam nicht nur wegen des ansprechenden Umschlags mit mir nach Hause. Der Rückentext hat mich auch überzeugt. Ein wenig irritierten mich allerdings die 256 Seiten. Aber auch gute Bücher können mit wenig Seiten auskommen, dachte ich mir.

Tja, die guten Bücher schon. Dies nicht.

Die wirklich reizende Grundidee und die noch knuffigeren Dämonen-Charaktere hätten der Grundstock für ein fesselndes Buch sein können. Die ersten beiden Kapitel versprachen einiges. Je weiter ich aber las, umso irritierter wurde ich. Die einzelnen Kapitel waren teilweise nur eine oder anderthalb Seiten lang. Das, was noch an freiem Platz übrig war, wurde nicht mit dem neuen Kapitel gefüllt, sondern frei gelassen. Also viel verschenkter Platz, der allerdings dafür sorgte, dass man das Buch immerhin auf 256 Seiten strecken konnte.
Beim Lesen hatte ich öfter das Gefühl, es fehlt etwas, dies und jenes hätte man ruhig ausführlicher beschreiben können. Vieles wirkte lieblos hingeklatscht. Dachte ich erst, das ist ein Buch für die Großen, tendierte ich irgendwann dazu, dass es sich um ein Kinder-/Jugendbuch handeln müsste. Aber auch nur so lange, bis der erste Mensch vom Tier zerfleischt/verspeist wurde.
Wenn man jetzt noch die relativ große Schriftgröße bedenkt und die Tatsache, dass die eigentliche Geschichte nur bis Seite 222 geht (die restlichen Seiten sind mit den ersten fünf Kapiteln des Folgebuches gefüllt), bleibt nun wahrlich nicht mehr viel Platz für die Geschichte. Warum es dennoch einen Aufkleber mit "Der Spiegel - Bestseller" hat, weiß ich nicht. Muss von einem anderen Buch abgefallen sein.

Das Buch war ein kompletter Griff ins Klo und ich kann jedem nur raten, die Finger davon zu lassen. Gebt zumindest kein Geld dafür aus, sondern leiht es auch aus, wenn ihr es euch trotzdem durchlesen wollt.
(Offiziell fällt dieses Buch sicher unter "Fantasyroman", aber eigentlich würde ich es gern unter "Horror" packen. Schade, beides geht nicht...)

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