25.04.2010

Schmerzhafte Trennung








Nach wie vor bin ich beim Ausmisten. Und von Tag zu Tag werde ich immer kaltschnäuziger beim Entsorgen. Allein heute habe ich drei große blaue Müllsäcke mit Klamotten und drei mittelgroße Säcke mit Schuhen zum Altkleidercontainer gebracht. Beim Ausräumen des alten Schlafzimmers aus irgendwelchen Ecken gezogen, konnte ich mit Bestimmtheit sagen: ich habe die Sachen seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen, geschweige denn vermisst, warum also aufheben?

Anders sah es bei gewissen Dingen aus meiner Kindheit aus. Seitdem ich die Tüte mit einem ganz bestimmten Kuscheltier in die Tonne geschmissen habe, grübel ich nun nach, ob das so gut und richtig war. Aber mal ehrlich: der rosa Teddy wurde von mir als Kind so bespielt, dass er keine Nase (nicht mal mehr die von aufgenähte rote Ersatznase), keine Augen und keinen Mund (der war aufgestickt. Wie kriegt man sowas hin?) mehr hatte. Er war von Löchern durchsiebt, die Nähte waren geplatz, das Füllmaterial war entweder verschwunden oder aber komplett verknubbelt. Das Fell fühlte sich fragwürdig an und er roch erbärmlich. Aufgrund seines Allgemeinzustandes hätte ich ihn aber nicht in die Waschmaschine werfen können.

Ich denke, ein sauber Schnitt in unserer Beziehung war für beide Seiten das Beste!
Mach es gut, kleiner großer Teddy, der Du nicht mal einen Namen von mir erhalten hast.

namenloser Teddy * Weihnachten 1973 † 25.04.2010






















In diesem Sinne: Irgendwie habe ich das Gefühl, jetzt ganz dringend ein Stück Schokolade zu brauchen... oder jemanden, der mich mal eben kurz in den Arm nimmt...

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